Suzuki Hayabusa 2021 – Die 299 km/h Legende ist zurück!
Der Wanderfalke geht auf Jagd
Es waren nur wenige Jahre, doch dieser Name hat am Motorradmarkt gefehlt. Jetzt, 2021, ist sie zurück! Der Wanderfalke (dt. für Hayabusa), das einst schnellste Motorrad der Welt: Die Suzuki Hayabusa. Kann sie ihrem Namen gerecht werden und welche Neuerungen bringt sie mit in den Ring? Hier die Antwort.
In der Entwicklung versuchte man einen schmalen Grat zu wandern. Einerseits wollte man alle Attribute, welche die Hayabusa zu so einer Legende gemacht haben, aufrechterhalten. Doch gleichzeitig musste man Neuerungen integrieren, um dem modernen Anspruch gerecht zu werden und neue Kunden ins Boot zu holen. Wie wurde das nun also umgesetzt?
Klassische Hayabusa Form im modernen Stil
Seit ihrer Einführung in 1999 steht die Silhoutte der Hayabusa für Geschwindigkeit. Die im Windkanal entwickelte Form ist eine wahre Präsenz, die für das 2021er Modell klar weitergeführt wurde. Deshalb muss man vielleicht zwei Blicke auf die neue Busa werfen, damit man sie von der zweiten Generation unterscheiden kann, denn die Änderungen liegen im Detail. So wurde die Verkleidung seitlich deutlich eleganter geformt, was nicht nur einer schlankeren Optik, sondern auch dem Luftwiderstand zugutekommt. Sowohl in der Front als auch im Heck wird nun vollständig auf LED gesetzt, wobei die neuen Positionsleuchten, nicht nur den aggressiveren Look verstärken, sondern auch gleichzeitig als Blinker dienen.
In der Lackierung setzt man nun verstärkt auf Eleganz, weshalb die Hayabusa Logos neue Designs bekamen und die drei verfügbaren Lackierungen (schwarz, silber, weiß) auf dezente Farbakzente setzen.
Leistung und Höchstgeschwindigkeit der neuen Suzuki Hayabusa 2021
Brutale Leistung und unerreichte Höchstgeschwindigkeit – solche Attribute verbindet man mit dieser Legende. Für 2021 entschied man sich bei Suzuki aber nicht auf mehr Leistung zu setzen, sondern die Langlebigkeit des Motors zu verbessern. Deshalb finden wir als Basis den bekannten 1.340 ccm großen Reihenvierzylinder vor, der nicht nur die Euro-5 Norm erfüllt, sondern auch vollständig überarbeitet wurde. Wir sprechen von Ansaugung, Einspritzung, Kolben, Pleuel, Ventile, Nockenwellen, Getriebe, Kupplung, Abgasanlage und vielem mehr. Alles, um den Motor stärker und leichter zu machen, denn Suzuki ist sich bewusst, dass die Hayabusa in der Tuning-Szene sehr beliebt ist und gerne mal ein Turbolader seinen Weg an die Maschine findet.
All diese Änderungen resultieren in einer Leistung von 190 PS bei 9.700 Umdrehungen und 150 Nm bei 7.000 Umdrehungen, während die Höchstgeschwindigkeit weiterhin auf 299 km/h limitiert ist. Klingt anfangs nicht sehr berauschend, da schließlich die Vorgängerin mehr Leistung hatte und dieselbe Höchstgeschwindigkeit schaffte, auf Diagrammen wurde uns aber gezeigt, dass die Leistung im mittleren Drehzahlbereich jetzt deutlich stärker ausfällt – dort, wo man sich im Alltag am häufigsten befindet. Außerdem wurde uns mit einem Augenzwinkern gesagt, dass man den Top Speed mit einem anderen Mapping bestimmt noch höher bringen könnte. Die 299 km/h ist lediglich die Grenze, die sich Suzuki selbst setzt.
Vergleich der drei Suzuki Hayabusa Generationen
Hayabusa 1. Generation | Hayabusa 2.Generation | neue Hayabusa | |
Hubraum | 1.298 ccm | 1.340 ccm | 1.340 ccm |
Bohrung x Hub | 81 mm x 63 mm | 81 mm x 65 mm | 81 mm x 65 mm |
Kompression | 11:1 | 12,5:1 | 12,5:1 |
Leistung | 175 PS bei 9.800 U/Min | 197 PS bei 9.500 U/min | 190 PS bei 9.700 U/min |
Drehmoment | 138 Nm bei 7.000 U/min | 155 Nm bei 7.200 U/min | 150 Nm bei 7.000 U/min |
0-200 m (Sekunden) | 7,1 | 6,9 | 6,8 |
0-100 km/h (Sekunden) | 3,3 | 3,4 | 3,2 |
Höchstgeschwindigkeit (km/h) | 299 | 299 | 299 |
Verbrauch in l/100km (WMTC) | – | 5,68 | 6,7 |
Mit der Umstellung auf Ride-by-Wire und der Integration einer 6-Achsen-IMU kann Suzuki der neuen Hayabusa ein umfangreiches Elektronikpaket verschaffen, das auch manche Neuerungen am Motorradmarkt mit sich bringt.
Ab Werk stehen die drei Fahrmodi A (Active) – B (Basic) – C (Comfort) zur Auswahl, die auf den Power Mode (3-stufig), die schräglagenabhängige Traktionskontrolle (10-stufig), die Anti Wheelie Kontrolle (10-stufig), die Motorbremse (3-stufig) und den Quickshifter (2-stufig) zugreifen. Zusätzlich bietet Suzuki noch drei frei konfigurierbare Modi an, in denen die Traktionskontrolle, die Anti Wheelie Kontrolle und die Motorbremse auch vollständig deaktiviert werden können.
Fahrmodi ab Werk
A (Active) | B (Basic) | C (Comfort) | |
Power Mode Selector | 1 | 2 | 3 |
Motion Track Traction Control | 1 | 5 | 10 |
Anti-Lift Control | 1 | 5 | 10 |
Engine Brake Control | OFF | OFF | OFF |
Quick Shift (up&down) | 1 | 1 | 2 |
Weitere Ausstattung des legendären Supersportlers
Mit 2021 spendiert Suzuki der Hayabusa auch eine neue Launch Control, die in 3 Modi agieren kann. Modus 1 hält die Drehzahl bei 4.000 Umdrehungen, Modus 2. bei 6.000 Umdrehungen und Modus 3 bei 8.000 Umdrehungen. Während sie auch über einen Tempomat verfügt, der zwischen 31 km/h und 200 km/h funktioniert, ist die tatsächliche Neuheit der aktive Geschwindigkeitsbegrenzer.
Im Autobau ist dieses Feature bereits lange bekannt, in der Motorradindustrie ist Suzuki der erste Hersteller, der so etwas verbaut. Mit dem Active Speed Limiter kann eine Maximalgeschwindigkeit festlegt werden, die nicht überschritten werden soll. Ein praktisches Feature für Stadtautobahnen voller Radarkästen. Mit einem Zug am Gashahn kann das System jedoch übergangen werden, damit man sich aus brenzlichen Situationen befreien kann.
Auch die Sicherheit bei Bremsmanövern wurde verbessert, weshalb nun ein kombiniertes Bremssystem mit** schräglagenabhängigem ABS** verbaut wurde. Zusätzlich ist ein „Slope Dependent Control System“ an Bord, welches das Abheben des Hinterrads verhindert, wenn man bergab fährt. Abschließend finden wir auch eine Berganfahrhilfe, Suzukis Easy Start System, die herkömmliche Anfahrhilfe (Low RPM Assist), sowie ein Notbrems-Signal, dass die Blinker bei einer Notbremsung ab einer Geschwindigkeit von 55 km/h aufleuchten lässt.
Suzuki Hayabusa 2021: Fahrwerk und Gewicht
Rahmen und Schwinge aus Aluminium der neuen Hayabusa bleiben weitgehendst unverändert. Lediglich die Ergonomie wurde angepasst, wodurch der Lenker um 12 mm näher an den Fahrer rückt, was dem Komfort und dem Handling zugutekommt. Das Fahrwerk wurde hingegen intensiv überarbeitet, um sowohl in der Gerade als auch in der Kurve mehr Stabilität zu bieten. Deshalb wurde eine verbesserte und voll einstellbare 43 mm KYB Gabel verbaut, während der voll einstellbare KYB Stoßdämpfer im Heck ebenfalls ein Update bekam.
In enger Zusammenarbeit mit Bridgestone wurde zusätzlich der neue BATTLEAX HYPERSPORT S22 in den Dimensionen 120/70-17 und 190/50-17 entwickelt, um den Ansprüchen der Hayabusa gerecht zu werden. Schließlich kann die Suzuki weiterhin nicht als leichtes Motorrad bezeichnet werden. 264 Kilogramm bringt sie fahrfertig auf die Waage.
Brembo Stylema sorgt für Bremsperformance
Die Hayabusa ist mit den neuesten Stylema-Bremssätteln von Brembo ausgestattet. Diese neuen Bremssättel zeichnen sich durch ein leichteres und kompakteres Design aus und erhöhen den Luftstrom um die Bremsbeläge, um eine schnellere Kühlung zu gewährleisten. Der Durchmesser der vorderen Bremsscheiben wurde von 310 mm auf 320 mm vergrößert und ein neues Lochmuster wurde gewählt, um die Kühleffizienz weiter zu optimieren.
Quelle: Neue Suzuki Hayabusa 2021 – Leistung, Höchstgeschwindigkeit